Aufgabe 2A – Lesen
Schadensbild: Selbstklebestreifen
Seit den 1950er Jahren werden Selbstklebestreifen, Selbstklebefolien oder Laminierfolien zur Reparatur von Rissen oder zum vollflächigen Bekleben von Papier benutzt. Auch finden sich oft Post-its als Signaturschilder auf Dokumenten. Im Archivwesen ist man seit einigen Jahren von dieser Praxis abgekommen, da Selbstklebestreifen vielfältige Schäden hinterlassen. In der Verwaltung werden sie allerdings noch oft verwendet.
Selbstklebestreifen sind immer schädlich und können nicht ohne Beschädigungen von den Papieroberflächen abgenommen werden. Bei den gänzlich ungeeigneten frühen Klebestreifen (ca. 1960-1970) wandert der komplette Klebstofffilm in das Papier. Die Klebstoffe altern und verbräunen stark. Der eigentliche Träger aus Kunststoff fällt schließlich ab, das Papier ist dann im Klebebereich meist sehr brüchig. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Schreibstoffe unter Einfluss des Klebstofffilms bis hin zur Unleserlichkeit verlaufen. Der Klebstoff eines Selbstklebestreifens kann zudem an den Seiten auslaufen. Dieser Ausfluss verklebt benachbarte Papiere, so dass bei unsachgemäßer Benutzung weitere Beschädigungen vorprogrammiert sind.
Schadensbehebung
Selbstklebestreifen sind in den meisten Fällen nicht mehr mechanisch, sondern oft nur mit einem großen chemischen oder thermischen Aufwand ablösbar. Das Entfernen mit Wärme (Heißluft) oder bestimmten Lösungsmitteln sollte allerdings von einem qualifizierten Restaurator durchgeführt werden.
Schadensprävention
Da bis heute leider keine wirkliche Alternative auf den Markt gebracht wurde, die eine reversible, schnelle, durchsichtige und wasserfreie Verklebung von Rissen ermöglicht, lautet die Devise: Keine Selbstklebebänder verwenden. Selbst ausdrücklich als „archivtauglich“ verkaufte Selbstklebestreifen hinterlassen Schäden. Es gibt die Möglichkeit, Risse mittels eines beschichteten Japanpapierstreifens zu sichern.
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