Aufgabe 3A – Lesen

Schadensbild: Feuchteschaden

Wasserrohrbrüche und Überschwemmungen, das Löschwasser bei einem Brand sowie Wassereinbrüche durch Bauschäden bringen große Mengen Wasser in Magazinräume ein. Aber auch kleinere Wassermengen durch ausgelaufene Getränke oder umgekippte Wassereimer stellen eine Gefahr für Archivgut dar. Papiere und Einbandmaterialien quellen auf, es entstehen starke Deformierungen. Wasserlösliche Farben, Stempel und Tinten lösen sich von den Papieroberflächen und verlaufen. Papiere verkleben miteinander. Verschmutzungen auf den Außenkanten der Archivalien werden in den Papierblock eingeschwemmt und es bilden sich Wasserränder. Die größte Gefahr nach einem Wasserschaden ist jedoch, dass Schimmelsporen auskeimen können. Daher gilt es, das durchnässte Archivgut so schnell wie möglich zu trocknen.

Schadensbehebung

Sind nur wenige Objekte betroffen, kann versucht werden, sie zu trocknen. Die Dokumente werden mit saugfähigen Tüchern abgetupft und luftgetrocknet. Im Raum sollten Ventilatoren und Luftentfeuchter platziert werden. Ist ein großer Bestand durchnässt, so ist eine Lufttrocknung meist nicht mehr möglich. Die Papiere müssen innerhalb von 24 Stunden eingefroren werden, denn es besteht die Gefahr eines Schimmelwachstums. Um Archivalien für das Einfrieren vorzubreiten, müssen sie in Stretchfolie verpackt werden. Deformierungen werden vorher, wenn möglich, behoben. Tiefkühltruhen eignen sich für das Einfrieren einiger weniger Archivalien. Ist ein großer Bestand betroffen, müssen Lagerkapazitäten in Kühlhäusern in Anspruch genommen werden. Das Auftauen geschieht in einer Vakuumgefriertrocknungsanlage. Das Wasser in den gefrorenen Papieren wird bei geringem Luftdruck direkt vom festen in den gasförmigen Zustand überführt.

Schadensprävention: Notfallmanagement

Auf größere Wasserschäden sollte jedes Archiv vorbereitet sein. Es ist zu empfehlen, einen Notfallplan auszuarbeiten, in dem alle wichtigen Kontaktpersonen und Handlungsschritte festgehalten sind. Es können fertig zusammengestellte Notfallboxen beschafft werden. Sie beinhalten Materialien für die ersten Behandlungsschritte: Schutzausrüstungen, Verpackungs- und Dokumentationsmaterial.
Im Notfall können mit einer Notfallbox, wie sie z. B. der Landschaftsverband Rheinland empfiehlt, 60 bis 100 Laufmeter Archivgut versorgt werden.

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Weitere Informationen

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