Aufgabe 3A - Lesen
Mechanische Beschädigungen, die in historischen oder auch modernen Akten oftmals vorkommen, können im Zuge der Trockenreinigung und des Entmetallisierens behoben werden. Es erfordert ein wenig Übung, die Handgriffe zur Sicherung von Rissen vorzunehmen und Papiere zu glätten, um die Akten für die Benutzung vorzubereiten. Lesen Sie hierzu den folgenden Text und schauen Sie sich ggf. das Video in Aufgabe 1A nochmals an.
Schadensbehebung: Knicke/Stauchungen
Ineinander verschränkte und umgeschlagene Papierkanten werden entrollt und voneinander getrennt. Als Hilfsmittel kann ein Spatel zum Einsatz kommen. Bitte gehen Sie vorsichtig vor, um die Papiere nicht weiter zu beschädigen, denn Außenkanten können instabil sein und zusätzlich Risse aufweisen. Zum Glätten von Knicken und Stauchungen eignet sich ein konventionelles Bügeleisen ohne Dampffunktion. Es reicht aus, das Bügeleisen auf die mittlere Temperaturstufe zu stellen. Unter das zu glättende Papier wird eine steife Unterlage (z.B. eine Pappe) geschoben, das Papier mit den Fingern in die ursprüngliche Form zurückgeschlagen und mit einem Polyestervlies abgedeckt. Mit leichtem Druck wird nun über das Papier gebügelt.
Schadensbehebung: Risse
Zum Schließen von Rissen eignen sich Japanpapiere, die mit Methylcellulose oder Weizenstärkekleister auf das Papier geklebt werden. Dies erfordert viel Übung und wird daher von Papierrestauratoren durchgeführt. Einfache Sicherungsmaßnahmen an Massenakten können dagegen auch von angelerntem Personal durchgeführt werden, so dass die Akten für die Benutzung vorbereitet werden. Diese Maßnahme ist jedoch nicht mit einer Restaurierung zu verwechseln! Im Handel erhältlich sind Japanpapiere, die auf einer Seite mit einem wärmeaktivierbaren Klebstoff beschichtet sind. Unter das Papier mit dem Riss wird eine starre Unterlage (Karton) gelegt. Der Japanpapierstreifen wird vom Silikonpapier abgelöst und quer zum Riss ausgerichtet. Der Streifen wird mit einem Vlies abgedeckt und mit einem Minibügeleisen festgebügelt.
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