I.4A – Vorbereiten und Einschätzen

1 Koordination und Organisation
2 Bergung
3 Erstversorgung
4 Gefriertrocknung
5 Lufttrocknung
6 Nachsorge

Schadensausmaß

Bei einem geringen Schaden ist es möglich, die Objekt- oder Kartonanzahl zu zählen. Bei einer großen Menge wassergeschädigten Archivguts schätzen Sie die Mengen anhand der Stückzahl der Regalböden und der darauf gelagerten Kartons/Stehordner/Aktenbündel. Bei Urkunden- und Kartenbeständen wird die Stückzahl angegeben.

Eine gute Verzeichnung und vollständige Findmittel erleichtern eine Schätzung der Menge.

Ausweichflächen

Idealerweise haben Sie in Ihrem hausinternen Notfallplan Orte festgehalten, an denen eine Zwischenlagerung möglich ist. Je nach Auslagerung von (Teil-) Beständen müssen mehrere Orte gefunden werden, so dass eine sichere Unterbringung garantiert wird. Sind hausintern keine geeigneten Räume vorhanden, kann bei benachbarten Institutionen angefragt werden (ungenutzte Büroräume, Schulen, Sporthallen, Lager- und Industriehallen). Lange Transportwege sind, wenn möglich, zu vermeiden.

Die Ausweichfläche sollte:

  • ausreichend groß sein
  • ausreichend leere Flächen/Tische/Regale haben
  • trocken und klimatisch stabil sein (18° C +/- 2° C; 50 % rel. Luftfeuchte +/- 5 %)
  • brand- und diebstahlgesichert sein
  • einen Lichtschutz (Jalousien) aufweisen

Ist das Magazin oder ein Teilbereich von einem Wasserschaden betroffen, müssen Sie in jedem Fall die Luftfeuchtigkeit im gesamte Raum kontrollieren und senken. Stehen keine oder zu wenige Entfeuchter zur Verfügung, sollten Sie alle Archivalien aus dem betroffenen Raum entfernen. Sind die Luftfeuchtigkeit (<60% rel. LF) und die Temperatur (18-20°C) dauerhaft zu hoch, droht Schimmelgefahr.