Kapitel III: Vorbereitet sein

Einleitung

In den beiden vorherigen Kapiteln haben Sie gelernt, wie Sie im Schadensfall handeln müssen und weshalb Sie Notfallprävention betreiben sollten. Im folgenden Abschnitt lernen Sie verschiedene Instrumente kennen, die Ihnen den Weg zu einer erfolgreichen Notfallvorsorge erleichtern. Denn für jede Einrichtung, die Kulturgut verwahrt, ist die bestmögliche Vorbereitung auf potentielle Notfälle von großer Bedeutung.

Die Notfall- und Katastrophenvorsorge orientiert sich an drei Leitfragen:

  1. Was kann passieren?
  2. Was darf nicht passieren? Oder: Welche Sicherheit für welchen Preis?
  3. Wie kann mit den Risiken bestmöglich umgegangen werden?

Die Beantwortung dieser Fragen führt zur

  1. Risikoanalyse,
  2. Risikobewertung und
  3. Risikominimierung.

Aus den Ergebnissen der Risikoanalyse erwachsen Maßnahmen zur Risikominimierung und Gefahrenabwehr; diese werden durch Notfallpläne konkretisiert. Die Ziele der Notfallvorsorge sind die Eliminierung oder Reduzierung von Schadensanfälligkeit und Schadenspotentialen sowie die Vorbereitung auf Gefahren und ihre Auswirkungen.

Notfallvorsorge kostet Zeit und Energie und lässt sich nicht von heute auf morgen umfassend bearbeiten. Das darf aber nicht dazu führen, sie zu vernachlässigen oder gar gänzlich zu unterlassen. Gliedern Sie die Notfallvorsorge am besten in den Arbeitsalltag ein und denken Sie bei der „normalen“ Archivarbeit den Notfall immer mit. Denn auch Bewertung und Erschließung, Entmetallisierung, Verpackung und Signierung sind effiziente Elemente der Notfallvorsorge. 

Tipp: Den Aspekt der präventiven Bestandserhaltung können Sie in Modul 1 dieses E-Learning-Angebots vertiefen.