Vorbereitung der Gefriertrocknung
Vor dem Trocknungsvorgang werden die Archivalien aus Behältnissen, Folien und Tüten ausgepackt. Wenn sich Beschriftungen, Signaturschilder o. ä. bei den Objekten befinden, verbleiben sie dort, so dass die Zuordnung des Objektes jederzeit möglich ist. Dafür werden die Archivalien mit der jeweiligen Signatur in Vliestaschen verpackt oder können mit einer Papierbanderole versehen werden.
Die gefrorenen Objekte werden in die Fächer der Gefriertrocknungsanlage eingelegt. Diese sind oftmals recht niedrig (ca. 12 cm), weshalb die gefrorenen Objekte diese Stapelhöhe nicht überschreiten sollten.
Ein Buch trocknet erst an den Außenkanten und dann langsam bis in den Kern. Es sollten möglichst gleichförmige Objekte in einem Trocknungsvorgang behandelt werden. Damit wird vermieden, dass dünnere Objekte „übertrocknen“ und die Materialien verspröden oder verhornen, während sich dickere Objekte noch im Trocknungsprozess befinden.
Die Dauer der Trocknung ist abhängig vom Durchnässungsgrad, von der Dicke der Objekte, von den technischen Parametern aufgrund der Materialität und der Beschaffenheit der Anlage. Es kann von einer bis zu vier Wochen dauern, bis der Trocknungsvorgang vollständig abgeschlossen ist.
Nach der Gefriertrocknung
Der Dienstleister überprüft an mehreren Stellen, ob alle Objekte, insbesondere dicke Bücher oder Akten, vollständig und bis in den Falz getrocknet sind. Ist ein Objekt nicht bis in den Kern getrocknet, besteht eine große Gefahr von Tintenkorrosion oder Schimmelpilzbildung.
Wenn die Objekte trocken sind, werden sie aus der Unterdruckkammer entnommen.
Anschließend werden sie, leicht beschwert, in der Raumluft rekonditioniert, bis sie ihre natürliche Materialfeuchte wiedererlangt haben. Dieser Vorgang dauert einige Tage.
Wurden Deformierungen nicht im nassen/feuchten Zustand rückgeführt, verbleibt diese. Dieses Schadensbild ist nicht auf den Prozess der Gefriertrocknung zurückzuführen.
