III.6B – Vertiefung: Bergungsprioritäten

Sollten Sie eine Priorisierung in Erwägung ziehen, müssen Sie sich über die Lagerung Gedanken machen. Diese Tabelle zeigt mehrere Möglichkeiten für die Lagerung priorisierter Objekte und Bestände auf.

Option APriorisierung relevanter Objekte und empfindlicher Materialien:
Lagerung außerhalb vom originalen Bestandsverbund zusammen mit anderen Objekt-
und Materialkategorien, z. B. in der Nähe vom Notausgang in einem gekennzeichneten Regal
Option BPriorisierung ganzer Bestände:
Lagerung in der Nähe vom Notausgang in einem gekennzeichneten Regal
Option CPriorisierung ganzer Räume
Option DPriorisierung ganzer Bestände oder einzelner Objekte: Lagerung innerhalb des Bestandes/
Bestandsverbund, Kennzeichnung im Magazin oder am Regal
Abb. 109: Bergungsprioritäten II

Bei einer Lagerung außerhalb des Bestandsverbunds muss für die Auffindbarkeit klar gekennzeichnet sein, wo sich die jeweils entnommenen Archivalien befinden.
Haben Sie Bergungsprioritäten festgelegt, sind diese sowie das Lagerungskonzept als Bergungsplan (Evakuierungsplan) im Notfallplan zu hinterlegen. Die Kennzeichnung am Regal muss deutlich sein und allen Kolleg*innen und der Feuerwehr klar kommuniziert werden. Auch die Bergungsreihenfolge ist im Notfallplan zu hinterlegen.

Ein schönes Beispiel für Laufkarten bei umfangreicheren Beständen mit verschiedenen Objekten finden Sie in der Broschüre Umgang mit Kunst und Kulturgut im Notfall der Münchener Fachgruppe Präventive Konservierung ab Seite 16 (abgerufen am: 17.11.2022).

Umgang mit VS-Akten klären

VS-Akten sind Verschlusssachen, die mit einem Geheimhaltungsgrad bzw. einer Geheimhaltungsstufe versehen sind. Dazu zählen personenbezogene und geheimgeschützte Unterlagen sowie Unterlagen, die speziellen Löschungsgeboten unterliegen.
Sprechen Sie in Ihrem Archiv mit vorgesetzten Personen und Kolleg*innen und überlegen Sie, wie mit VS-Akten im Falle eines Notfalls und einer Bergung umgegangen werden soll.