I.6A – Reinigen und Verpacken

1 Koordination und Organisation
2 Bergung
3 Erstversorgung
4 Gefriertrocknung
5 Lufttrocknung
6 Nachsorge

Transportvorbereitung und Dokumentation

Sie haben die Archivalien von den gröbsten Verschmutzungen befreit und alle Objekte in Folien oder Tüten verpackt. Nun müssen die Transportbehältnisse vorbereitet werden.

Nummerieren Sie alle Bergungsbehältnisse fortlaufend durch, ebenso die Paletten. Verwenden Sie entweder die Dokumentationsvorlage “Transportliste: Einfrieren/Gefriertrocknung”, die Sie hier herunterladen können, oder machen Sie sich im Vorfeld Gedanken über eine schlüssige Auflistungsübersicht. Sie sollten festhalten, welche Signaturen bzw. Bergungseinheiten sich in den Behältnissen und auf den Paletten befinden. So erhalten Sie eine gute Übersicht über die jeweiligen Inhalte und können ggf. bestimmte Boxen oder Paletten priorisiert gefriertrocknen. 

Kennzeichnen Sie jede Palette bzw. jedes Behältnis (falls keine Paletten verwendet werden) deutlich mit dem Namen des Archivs.

Kunststoffboxen, Euro-Mehrwegbehälter

Legen Sie die verpackten Objekte in die Kunststoffboxen. Achten Sie darauf, sie nicht hinein zu quetschen. Es sollte aber auch nicht zu viel „Luft“ in der Kiste sein. Ideal ist es, wenn sich die Objekte gegenseitig stabilisieren.

Die Boxen werden, je nach Menge, entweder neben- und aufeinander auf Paletten gestapelt oder einzeln transportiert.  

Abb. 51: Verpackte Akten in einer Kunststoffbox

Flache Kunststoffkisten mit durchbrochenen Wänden

Haben die Boxen einen durchbrochenen Boden, sollte dieser mit einer flachen homogenen Unterlage, z. B. Pappe, ausgelegt werden. Druckempfindliche Objekte wie Fotos, Glasplatten oder Pergamenturkunden sollten in flache, stapelbare Kunststoffboxen gelegt und transportiert werden.

Abb. 52: Fotos in einer flachen Box

Umzugskartons/Bücherkartons

Kleiden Sie den Karton mit einer Folie oder einem aufgerissenen Plastik-Müllsack aus. Packen Sie den Karton nicht zu voll, um ihn allein bzw. zu zweit noch gut tragen zu können.

Wenn Sie Kartons auf Paletten transportieren wollen, stellen Sie nur eine Lage Kartons darauf. Die Kartons können sehr schwer sein und deshalb keine zweite Lage stabil halten.

Abb. 53: Mit Müllsäcken ausgekleidete Umzugskartons

Paletten packen

Kunststoffkisten oder Kartons können Sie direkt auf Paletten stellen. Wenn Sie eingestretchtes Archivgut direkt auf Paletten packen, verwenden Sie eine stabile Pappe als Unterlage. Achten Sie darauf, möglichst gleichförmige Pakete bzw. Objekte übereinanderzulegen, um den Druck zu verteilen. So verringern Sie die Gefahr, dass Deformierungen, Quetschungen oder Knicke entstehen.

Wenn Sie die verpackten Objekte direkt auf die Palette legen, stapeln Sie maximal kniehoch, um Verquetschungen zu vermeiden. Sparen Sie nicht an Paletten!

Abb. 54: Verpackte Archivalien auf einer Kunststoffpalette

Fertig gepackte Paletten umwickeln Sie zur Transportsicherung mit Stretchfolie.

Gitterboxen/Gitterboxpaletten

Legen Sie den Boden der Box mit einer stabilen Unterlage, z. B. aus Karton, aus und stapeln Sie die Objekte liegend hinein. Halten Sie etwas Abstand zu den Gitterwänden und quetschen Sie keine Objekte in Spalten oder Lücken. Es besteht die Gefahr, dass sich die Gitterstrukturen abdrücken. Stapeln Sie nur etwa kniehoch, um Verquetschungen und Deformierungen zu vermeiden.

Für die Wahl des Transportmittels (Hubwagen, LKW) sowie für die Einlagerung ins Kühlhaus ist das Gewicht der Palette inklusive der wassergeschädigten, verpackten Objekte relevant.

Abb. 55: Gitterboxen am Notfallort

Tipp: Wiegen Sie Kartons zum Beispiel mit einer Personenwaage und schaffen Sie sich Referenzgewichte, um das Gesamtgewicht einer Palette einschätzen zu können.