I.8A – Maßnahmen

1 Koordination und Organisation
2 Bergung
3 Erstversorgung
4 Gefriertrocknung
5 Lufttrocknung
6 Nachsorge

Konservierung

Sind durch den Wasserschaden keine Schäden entstanden, die die Benutzung einschränken oder gesundheitsgefährdend für die Nutzer*innen sind, können die Archivalien nach der Gefriertrocknung direkt wieder eingesehen werden.
Viele Archivalien müssen jedoch nach dem Trocknen nachbehandelt werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Verschmutzungen in die Archivalien gespült wurden, starke Deformierungen oder Verblockungen vorliegen oder sich ein Schimmelpilzbefall zeigt.

Tipp: Prüfen Sie die Archivalien zusätzlich auf Schädlingsbefall.

Trockenreinigung

Verschmutzungen, gerade wenn sie als Krusten auf den Papieroberflächen aufliegen, verdecken Informationen und können – je nach Zusammensetzung – das Original schädigen. Auch bilden Schmutzablagerungen jeglicher Art einen Nährboden für Mikroorganismen.

Die Trockenreinigung ist die effektivste Methode, die Belastung durch Biostoffe wie Schimmelpilze auf ein gesundheitlich unbedenkliches Maß zu reduzieren. Die Reinigung der Objekte erfolgt unter einer Mikrobiologischen Sicherheitswerkbank der Klasse 1 oder 2 mit Naturkautschukschwämmen, Pinseln, Mikrofasertüchern, Druckluft oder geeigneten Staubsaugern (HEPA-Filter, Saugstärkeregelung, spezielle Bürstenaufsätze).  

Wenn schon ein Schimmelpilzwachstum erfolgt ist, kann es sein, dass Verfärbungen/Flecken auf den Papieren entstanden sind. Diese Verfärbungen können durch eine Trockenreinigung nicht entfernt werden. Das Objekt ist dennoch bedenkenlos nutzbar. Um dies zu verdeutlichen, kann ein entsprechender Hinweis beigelegt werden.

Abb. 74: Trockenreinigung von aufliegenden Verschmutzungen (KEIN Schimmelpilzbefall)

Weiterführende Informationen zur Trockenreinigung finden Sie auch in unserem E-Learning-Kurs “Bestandserhaltung”.

Abb. 75: Trockenreinigung von Schimmelpilzbefall in der Mikrobiologischen Sicherheitswerkbank